Home Modernes ChinaLeben in China Die Schule in China – Schulalltag, Schulsystem und die Schuluniform

Die Schule in China – Schulalltag, Schulsystem und die Schuluniform

by Ting Ting
2 Minuten Lesezeit

In China wird man mit 6 oder 7 Jahren eingeschult. Die Grundschule – 小学 dauert 6 Jahre lang. Die Mittelstufe – 中学 ist mit 3 Jahren abgeschlossen. Diese 9 Jahre sind Pflicht. Nach Abschluss dieser 9 Jahre kann die Oberstufe besucht werden, die aber nicht mehr gebührenfrei ist. Um an einer Hochschule studieren zu dürfen müssen die Schüler am Ende der Oberstufe eine Prüfung – 高考 bestehen. Eine Klassengröße von 50 Schülern ist normal in China. Es ist in chinesischen Schulen verboten sich zu schminken. Ebenfalls ist das Daten verboten.

Die chinesische Schuluniform

In China ist das Tragen einer Schuluniform Pflicht. Und zwar von der Grundschule bis zur Oberstufe. Die Schuluniformen bestehen hierbei seit den 90ern aus einem „Trainingsanzug“ und sowohl Jungs als auch Mädchen tragen solche Anzüge. Hauptsächlich bestehen diese Sportanzüge aus blau und rot tönen. Manche Uniformen bestehen aber auch nur aus einem weißen T-Shirt/Hemd, einer Hose und einem roten Halstuch.
An manchen  Schulen gibt es aber auch ähnliche Schuluniformen wie in Japan. Sprich Matrosenanzug mit Faltenrock. Das sind dann aber meistens Privatschulen. Auch wie in Japan, gibt es in China speziell Uniformen für den Sommer und den Winter. Der einzige Unterschied in China besteht jedoch nur im verwendeten Material. Der Sportanzug bleibt. Viele Chinesen selbst finden diesen „Style“ für sehr hässlich und beneiden die Schuluniformen anderer Länder.

Der Schulalltag in China

Jeden Morgen versammeln sich die Schüler auf dem Schulhof und singen zusammen die chinesische Nationalhymne und hissen währen dessen die Nationalflagge. In der Regel wird die Schule an 5 Tagen pro Woche besucht. An manchen Schulen geht man aber auch Samstags zur Schule. Der Schultag dauert meistens 9 Stunden und beginnt um 7:30Uhr und endet nachmittags gegen 16:30Uhr für „normale Schüler“. Manche Schüler bleiben auch bis 18:00Uhr oder noch später in der Schule für einen sogenannten „Förderunterricht“. Der Schulalltag ist aber damit noch nicht beendet. Die Schüler werden zudem noch mit Hausaufgaben bombadiert, sodass eigentlich der ganze Tag nur aus Lernen besteht von früh morgens bis zum Schlafen gehen.

Freizeit gibt es für Kinder in China nicht

Die Wochenenden verbringen die Schüler nicht damit sich zu vergnügen. Nein. An Wochenenden müssen sie zum Musik oder Tanzunterricht, welches meist die Eltern für die Kinder organisieren. Oder nehmen Nachhilfeunterricht für bestimmte Sprachen oder schulischen Stoff. Zeigen die Schüler keine gute Leistungen, werden die Eltern in die Schule berufen. Dabei sitzen die Eltern mit gesenktem Kopf und krummen Rücken vor den Lehrern und müssen sich von den Lehrern eine Standpauke anhören. „Gesichtsverlust“ nennt sich dies. Wer sich etwas mit China aus kennt, weiß wie schlimm für einen Chinesen der „Gesichtsverlust“ ist. So werden die Kinder von den Eltern zu Hause nur noch mehr gedrillt.

Ich persönlich kritisiere das chinesische Schulsystem sehr. Es wird hauptsächlich nur auswendig gelernt und gedrillt. Die Kinder werden kaum auf das Leben vorbereitet. Wenn sie mit der Schule fertig sind, sind sie kaum selbstständig. Im Berufsleben ohne direkte Aufgabenstellung aufgeschmissen. Maschinen, ohne eigene Gedenken. Aber wenn man sich bei diesem Wahnsinn nicht anschließt, hat man gar keine Chancen mehr im späteren Leben. Die Konkurrenz in China ist riesig. Wer nicht mitmacht, geht in der Maße unter. Traurig finde ich sowas, wenn ich sehe, wie Schüler, die 10 Jahre jünger sind wie ich, voller Stress bereits weiße Haare haben.

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6 Kommentare

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Maricel 17/01/2014 - 17:09

Also entweder sackartige Jogginganzüge oder altkommunistische
Blusen mit Halstuch….vorteilhaft ist das nicht.
Und…nicht schminken können…geht gar nicht !
Passt nicht zu einem modernen China !

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Yumehito 14/07/2014 - 01:45

Keine Beziehung eingehen zu finde ich nicht so gut. Na klar möchte ich nicht, dass man sich auf dem Schulhof „auffrisst“, aber die Heimlichtuerei ist für den späteren Karriereverlauf auch nicht vorteilhaft. Darf man erst nachdem man Karriere gemacht hat „lieben“ .-.?
Wirklich sehr interessanter Blog !

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Ting Ting 14/07/2014 - 21:29

Ich glaube viele denken auch noch, dass die noch viel zu jung für Beziehungen sind… (nur meine Vermutung). Wenn ich mit meinem Mann durch die Stadt laufe und er ein junges Pärchen in Schuluniform sieht, rümpft er nur die Nase: „Also sowas hätte man damals nie öffentlich auf der Straße gesehen“.
Die Chinesen sind da der Meinung, dass das das Lernen beeinflusst und sich dadurch die Noten verschlechtern, weil man ja nur noch Liebe im Kopf hat.
Die Chinesen haben da einfach ne ganz andere Denkweise O.O

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horst-dieter 04/07/2015 - 21:15

Hallo Ting Ting,
die Auffassung deines Mannes, könnte urdeutsch sein. Auch was du über die Regeln für Chin. Schüler schreibst, kommen älteren Deutschen sehr bekannt vor.
Bis etwa 1955 legte man Beamtinnen, wenn sie heirateten, nahe, ihren Dienst zu quittieren. Das ist auch der Grund, warum es viele ältere Lehrerinnen (Beamtinnen) gab, die unverheiratet blieben. Sollten sie mal Männerbesuch haben, war es angezeigt, das der spätetstens um 10:00h die Wohnung verließ und das bei Volljährigkeit. Bis etwa 1970 war es quasi unmöglich bei der Freundin/Freund zu übernachten. Denn, wenn es dem bösen Nachbarn mißviel, konnte er die Eltern wg. Kuppelei anzeigen und die Polizei mußte kommen. Und bis 1960 konnte der Ehemann ohne es begründen zu müssen den Beruf seiner Frau kündigen. Sie konnte auch ohne seine Genehmigung kein Konto einrichten.
zB mußten in Australien Beamtinnen, wenn sie heirateten, umgehend ihren Beruf aufgeben. Du siehst, das Leben damals war für Frauen sehr restriktiv.
mfg hdw

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Ting Ting 06/07/2015 - 11:53

Hallo Horst Dieter,
da wird einem mal wieder bewusst, wie schnell sich Zeiten ändern können…
Meiner Meinung nach ist es in Deutschland jetzt aber zu extrem ins Gegenteil gerutscht. Die Eltern viel zu locker zu den Kindern. Wenn man bedenkt, wie früh die Kinder schon mit allem anfangen.
Wenn ich sehe, wie 12jährige schon einen auf „erwachsen“ tun…. finde ich schlimm sowas. Aber naja, das ist nur meine persönliche Meinung.

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Die Terrakotta Armee – Ein Ausflug zum ersten Kaiser von China - EastRails 19/03/2022 - 18:58

[…] Wie gesagt, man fährt nicht wirklich durch die Provinz. Aber es sind dann doch nochmal etwas andere Eindrücke als im touristischen Radius des Glockenturms und der Museen. Auf meiner ersten Rückfahrt etwa haben in einem Ort gerade die Schulglocken geläutet. Die Schüler gehen heim und werden auf E-Rollern abgeholt. Sie tragen eher traditionell wirkende Uniformen, mit jungpionierigen Halsbändern. In den Großstädten sind mir die Schulkinder eher wegen ihrer etwas lässigeren Sportmontur aufgefallen. Vielleicht ist es auch nur Zufall. Die blaue Farbe der Uniform scheint jedenfalls universell zu sein (Quelle: Ting Ting´s Nest). […]

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