Home Japan Yukata Verleih in Japan – Ein einmaliges Erlebnis

Yukata Verleih in Japan – Ein einmaliges Erlebnis

by Ting Ting

Was ganz oben auf meiner Wunschliste bei meiner Japan Reise stand war es, einmal ein japanisches Gewand anzuprobieren. Für ein Kimono war es zu dieser Jahreszeit natürlich viel zu heiß. So ist es ein Yukata geworden. Wer gerne Animes oder japanischen Serien schaut, kennt die folgende Szene bestimmt. Zum Sommerfest in einem Yukata mit Freunden durch die Straßen wandern, Süßigkeiten essen und Fische fangen. Und am Abend dann gemeinsam ein Feuerwerk genießen. So war zumindest meine Vorstellung, wie es in Japan ist.

Was ist ein Yukata?

Erstmal kurz, was ein Yukata ist. Ein Yukata ist ein traditionell japanisches Freizeitgewand für den Sommer oder Sommerfestivals oder auch zum Tragen für Zuhause, in einem Onsen, Hotel, etc. Es ist nicht wirklich für formelle Anlässe geeignet sondern wirklich nur für den Alltag. Im Vergleich zu Kimonos sind Yukatas wesentlich günstiger und auch einfacher zu tragen.
Yukatas bestehen aus einem Baumwoll Untergewand, dem Yukata und einem Obi. Dazu trägt man hölzerne Schuhe, die sogenannten „Getas“. Als Accessoire gibt es eine kleine Tasche. Die Haare werden meistens hochgesteckt und mit Haarschmuck verziert.

Einmal ein Yukata für einen Tag bitte

Man könnte Yukatas auch günstig in Japan kaufen. Aber da ich außerhalb Japans nie wirklich Gelegenheiten haben werde, dieses Gewand zu tragen, habe ich es mir einfach nur zum anprobieren ausgeliehen. Außerdem habe ich selbst überhaupt keine Ahnung, wie man dieses Gewand tragen soll. Das Binden der Obi ist ja wirklich kompliziert. Der Verleih war dann die einfachere Option für uns, obwohl es wirklich nicht ganz günstig war. Insgesamt haben wir etwa 140€ bezahlt für 3 verschiedene Yukatas (zwei für mich und eines für meinen Mann) für je einen Tag in Kyoto und in Osaka.

Tragekomfort der Yukata

Ich muss sagen, es ist wirklich anstrengend ein Yukata zu tragen. Da alles so eng anliegt, kann man, als ungeübte, nur ganz kleine Schritte machen und im Schneckentempo voran schreiten. Und das Schuhwerk erst. Das war für mich das Schlimmste. Es lag aber nicht an der Härte der Schuhe sondern an der Enge. Für Asiaten habe ich ja schon eher große Füße mit der Schuhgröße 38/39. Ich weiß also nicht, ob es an meinen großen Füßen lag oder an den Schuhen, die die dort verliehen haben. Aber ich passte einfach in keine Schuhe rein. Die Schuhe lagen so eng an meinen Füßen an, dass ich schon bereits nach 10 Minuten die ersten Wunden hatte und ich meine eigenen Schuhe anziehen musste. Das sah dann leider schon etwas komisch aus…deshalb werdet ihr auf meinen Fotos keine Schuhe sehen, lach.

Zudem ist es doch etwas warm in den Yukatas, obwohl Yukatas schon speziell für den Sommer sind. Besonders in der Bauchgegend ist es sehr heiß. Ich war etwas überrascht, wie viele Schichten mir da um den Bauch gewickelt wurden. Es waren mindestens 4-5 Schichten um den Bauch gewesen. Auf dem Bild oben seht ihr ja auf der rechten Seite einige „Tücher“ und ein Obi (weißes Tuch oben, pinkes Obi unten). Das alles wurde mir allein um den Bauch gewickelt.

Laufen in Japan viele mit Yukatas rum?

Ich hatte mir den Verleih extra an zwei Sommerfesttagen angesetzt ,da ich etwas Sorgen hatte, dass es komisch aussehen könnte, wenn man an einem normalen Tag so aus dem Hause geht. In Osaka habe habe ich auf der Straße wirklich fast keinen an einem normalen Tag mit einem Yukata durch die Gegend laufen sehen. In Kyoto war es aber besser. Da laufen noch einige Japaner mit Yukatas durch die Straße. Kyoto soll aber auch etwas besonders sein, da diese Stadt noch sehr traditionell ist. Ich glaube aber, dass mindestens 50% der Mädels in Kyoto selbst auch Touristen waren, die mal ein Yukata anprobieren wollten.

Yukata Verleih – eine Tracht reservieren

Wer auch mal nach Japan reist und ein Yukata anprobieren möchte, ist glaub ich Kyoto die beste Stadt. Ich habe dort fast an jeder Ecke einen Yukata/ Kimono Verleih gesehen. Ich weiß nicht, ob man dortauch ohne Vorbestellung ein Yukata bekommt. Ich habe meine vorher online reserviert um auf der sicheren Seite zu stehen. Wenn du auch in Kyoto ein Yukata reservieren möchtest, kannst du es hier* online tun.
In Osaka gibt es nicht ganz so viele Yukata Verleihe, wie in Kyoto. Da ist die Vorbestellung auf jeden Fall eine gute Idee. Meines hatte ich hier vorbestellt gehabt.

Mein Fazit

Obwohl es für mich doch sehr anstrengend war damit zu laufen, bin ich richtig froh über diese Erfahrung. Ich finde die traditionell japanische Kleidung wundervoll, genau wie die chinesischen Gewänder. Ich beneide Japan richtig, dass die ihre alte Kultur beibehalten haben und immer noch ihre Gewänder bei besonderen Anlässen / Festen tragen.

Die mit Sternchen(*) gekennzeichneten links sind Provisionslinks und verweisen explizit auf bestimmte Produkte. Sofern diese Links genutzt werden, kann im Falle einer Kaufentscheidung eine Provision ausgeschüttet werden. Damit könnt ihr mich und meine Seite ein wenig unterstützen. Für euch entstehen keine zusätzlichen Kosten.

Das könnte dich auch interessieren

10 Kommentare

Avatar-Foto
Maricel 09/09/2016 - 10:11

Zauberhaft sieht das aus, steht dir sehr gut.
Die Unbequemlichkeit muss man hinnehmen. Finde ich süß, dass man nur kleine Schritte machen kann. Ist nicht für weite Strecken gedacht. Und Toilettengänge werden dann wohl wegen des Aufwands mühsam.
ich denke durch das enge Schnüren steht es nur Schlanken.
Solche Traditionen müssen unbedingt aufrechterhalten werden.

LG Maricel

Antworten
Avatar-Foto
Ting Ting 13/09/2016 - 11:58

Hallo Maricel,

ja, auf jeden Fall! Den Yukata an sich fand ich ja noch ganz ok. Nur die Schuhe fand ich ganz schrecklich unbequem. Ich glaub ich hab echt einfach zu fette Füße ?

Den Toilettengang fand ich sogar überraschenderweise gar nicht so schlimm. Ist ähnlich wie mit einem langen Kleid^^

Ich glaube die Japaner haben damit (noch) keine starken Probleme. Soweit ich mich erinnere habe ich keinen einzigen dicken Japaner auf meiner Reise gesehen…

Antworten
Avatar-Foto
Maricel 13/09/2016 - 12:15

Hallo TingTing,

schön dich zu lesen
vielleicht ist das mit den Schuhen noch aus der Zeit, in der Frauen künstlich kleine Füße antrainiert wurden, ich glaube, da gab es ganz schreckliche Methoden.
Und nein, du hast keine fetten Füße, das ist doch 38/39 und völlig normal.
Was soll ich da mit Gr.41 sagen……wahrscheinlich gibt es da in Asien kaum noch Frauenschuhe für.

LG

Antworten
Avatar-Foto
Ting Ting 24/09/2016 - 11:21

Hehe ja für europäische Standards sind meine Füße wahrscheinlich normal ^^
Ich glaube das wird mit den großen Größen in China langsam auch immer einfacher beim Einkauf. Man sieht immer öfter auch riesige Chinesen auf den Straßen und leider auch viele übergewichtige.

Antworten
Avatar-Foto
David 15/10/2016 - 13:25

Cooles Blog! Ich muss meiner Frau unbedingt auch so einen Kimono besorgen wenn wir das nächste mal in Tokyo sind! 🙂

Antworten
Avatar-Foto
Ting Ting 15/10/2016 - 19:16

Hallo David,
ja mach das! Das ist auf jeden Fall ein Erlebnis wert 🙂

Antworten
Avatar-Foto
Horst-Dieter 06/01/2017 - 21:27

Hallo Ting Ting,
die Kimono verpackten Mädels sehen ja niedlich aus. Kommt der japanischen Angewohnheit, alles schön zu verpacken, wohl sehr entgegen? Erinnert irgendwie nach Geschenken, welche vorsichtig entpackt werden möchten? 🙂 Aber wie auch immer, man muß sich in diesen Textilien wohl etwas sehr bewegungseingeschränkt fühlen? Dazu noch die traditionellen Sandalen. Sicher kein großes Vergnügen für den so gekleideten.
Nichts desto Trotz finde ich den Chipao eleganter. Mir gefällt er um Längen besser. Irgendwie schade das er im Alltag durch profane Hosen etc ersetzt wurde. Aber die Chinesinnen werden schon wissen, warum sie im Alltag keinen Chipao tragen. 😉

Antworten
Avatar-Foto
Horst-Dieter 06/01/2017 - 21:46

Nachtrag. So richtig glücklich scheint dich die traditionelle japanische „Damen-Verpackung“ nicht zu machen? Es gibt hübschere und attraktiver Kleider die du problemlos tragen kannst. 🙂

Antworten
Avatar-Foto
Ting Ting 10/01/2017 - 20:54

Hallo Horst,
haha ja das kann gut sein 😉
Frei bewegen kann man sich wirklich nicht. Aber ein Vorteil hat es auch. Man muss in diesem Gewand gerade stehen und sitzen, weil gerade alles so eng anliegt.
Ich wollte mich mittags kurz hinlegen mit dem Yukata, aber das ging leider gar nicht, lach.

Ich finde generell alle traditionelle Kleidungen in Asien hübsch. Als ich das letzte mal in Guiyang war wollte ich auch das traditionelle Gewand von dort anprobieren. Leider leider hat dafür die Zeit nicht mehr gereicht gehabt 🙁

Antworten
Avatar-Foto
Ines-Bianca von den Entdeckerstorys 22/09/2018 - 17:59

Das finde ich total spannend!
Ich hatte überhaupt nicht auf dem Schirm, dass Yukatas überhaupt noch irgendwo im öffentlichen Leben getragen werden.
Dass die unbequem sind, kann ich mir gut vorstellen. Ich habe einen Sari aus Mumbai, und irgendwie ist der auch toal unpraktisch. Außerdem schaut da immer Bauchspeck an der Seite raus – damit hast Du aber ja kein Problem! :-))))))))))
Eine tolle Ausprobiert-Reportage!

Antworten

Hinterlasse einen Kommentar

* Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden.

11 Shares
Teilen
Twittern
Pin
Teilen