Home Reiseberichte Ningbo City 2018 – Was ein einziges Jahr alles ausmachen kann

Ningbo City 2018 – Was ein einziges Jahr alles ausmachen kann

by Ting Ting

Letzten Samstag sind wir wieder in Ningbo angekommen. Wir kamen mit dicken Pullis, dicken Schals und Mänteln an und durften uns dann erstmal tot schwitzen. Am Wochenende hatten wir in Ningbo 24-28°C gehabt. Das war richtig angenehm gewesen im Vergleich zu den -5°C in Deutschland. Am Montag hatte es sich aber wieder abgekühlt um die 10°C. Morgen gehen die Temperaturen auf 0°C herunter. Und ab nächsten Montag wird es wieder wärmer mit 20°C+. Was ist nur los mit dem Wetter? Naja, auf die warmen 20°C freue ich mich 🙂
Wie ich schon einige male erwähnt hatte, gibt es bei uns in der Wohnung in Ningbo keine Heizung. So ist es innen fast genauso kalt wie außen. z.B. sitze ich gerade vor dem Computer auch mit einer dicken Jacke, einem Schal und einer Wärmflasche. Ihr könnt euch nun bestimmt gut vorstellen, dass ich kaltes Wetter in China nicht wirklich mag.

Was sich alles nur in einem Jahr ändern kann

Ich kann es eigentlich kaum glauben, wie sich eine Stadt in nur einem Jahr so sehr verändert haben kann. Als ich nach 5 Jahren China zurück nach Essen kam empfand ich eigentlich, dass sich dort überhaupt nichts vom äußerlichen verändert hat. Und das nach 5 langen Jahren. Und Ningbo hat nur nach einem Jahr ein neues unterirdisches Einkaufszentrum im Stadtzentrum errichtet, eine Brücke entfernt, eine neue Fußgänger Brücke und neue Promenaden errichtet und direkt, wenn ich aus meinem Fenster blicke wird gerade auch gebaut.

Ich finde Ningbo wird von Jahr zu Jahr schöner. Es wird immerhin auch wahnsinnig viel Geld hinein gesteckt. Manches finde ich aber recht unnötig, wenn z.B. Bushaltestellen abgerissen und neu errichtet werden, obwohl die alten eigentlich noch ganz gut aussahen.

Alles farblich aufeinander abgestimmt

Was ich ganz spannend finde, ist dass die ganze Innenstadt farblich komplett aufeinander abgestimmt ist. Leuchtet die eine Brücke gerade orange, leuchtet die andere Brücke mehrere Kilometer weit weg ebenfalls orange. Und das gleiche auch bei den Hochhäusern. Die Hochhäuser hier in Ningbo leuchten in verschiedenen Mustern. So hat das eine Gebäude gerade Rosen als Muster, sehen alle anderen ebenfalls so aus. Sorry, etwas schwer zu erklären, aber ich hoffe ihr versteht schon was ich meine.

Bargeld? Was ist das?

Was momentan mir noch sehr auffällt, ist das wirklich fast gar kein Chinese mehr mit Bargeld bezahlt, sondern mit dem Handy. Um ganz genau zu sein mit der APP: AliPay (Zhifubao). Ich weiß vor einem Jahr gab es das auch schon, jedoch hatte immer noch ein Großteil mit Bargeld oder Karte gezahlt. Und heute ist alles was man bei sich hat das Handy mit mobilem Internet.  Beim Bezahlen mit dem Handy gibt es zwei Möglichkeiten. Beim ersten schmeißt man kurz die App an, öffnet ein Fenster mit einem Scan Code und der/ die Kassierer/in scannt einmal drüber und schon ist in Sekunden bezahlt. Bei der zweiten Methode liegen an der Kasse oder an den Tischen in Restaurants solche kleine Tafeln mit ebenfalls einem Scan Code. Hierbei muss man auch die App einschalten, selbst mit dem Handy über den Code scannen und dann wieder selbst den Betrag eingeben, den man bezahlen will.
Ich komme mir manchmal echt altmodisch vor, wenn ich an der Kasse die einzige bin, die nicht das Handy hervor zückt, sondern noch Bargeld. Aber seit heute habe ich ja wieder eine chinesische SIM Karte und könnte auch mit dem Handy bezahlen. Ob ich diesen Fortschritt wagen soll?

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18 Kommentare

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Agnes 08/03/2018 - 16:18

Wow, ich finde es so mit dem abgestimmten Licht viel schöner, als das schrille was man vielleicht von Vegas kennt.
Von dem Alipay habe ich vorher auch noch nichts gehört, aber just sehe ich es grade in einem YouTube-Kanal (Amanda Tastes),
wie sie mit dem Handy ihre Einkäufe in Paris macht. Da sieht man, wie Deutschland technisch hinterher hinkt. xD

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Ting Ting 09/03/2018 - 10:32

Vielleicht wird es irgendwann ja in Deutschland auch eingeführt. Praktisch ist es, dann braucht man kein Geld mehr mit sich rum tragen und das viele Kleingeld nervt auch. Problematisch wird es nur, wenn man mal das Handy verlieren sollte. Auf dem Handy ist nämlich wirklich alles drauf ^^“

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Raphael Holsten 14/03/2018 - 15:56

Interessant aus erster Hand zu lesen, dass es nicht nur so dahergeredet ist, wenn man sagt, in China ändert sich das Stadtbild jährlich. Ich habe an einem Schüleraustausch min China teilgenommen und eine Woche lang in Ningbo gewohnt. Die schönen Beleuchtungen auf deinen Fotos habe ich dort leider nicht selbst gesehen.

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Ting Ting 19/03/2018 - 11:12

Hallo Raphael,
das ist ja interessant. Wusste nicht, dass man heutzutage einen Schüleraustausch in so ferne Länder machen kann für nur eine Woche. In welchem Jahr warst du denn dort?
Das ist ja schade. Ningbos Zentrum ist sehr schön in der Nacht, wenn man auf bunte Neonlichter steht 😀

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Renate 18/03/2018 - 12:25

Hallo Ting Ting,
ich habe deinen Blog gerade über Flipboard entdecket. Allein das farbenfrohe Bild der mir völlig unbekannten Stadt hat mich schon gelockt. Ich war noch nie in China, eine Reise dorthin würde mich aber reizen. Jetzt werde ich mal ein bisschen stöbern.

Viele Grüße
Renate

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Ting Ting 19/03/2018 - 15:02

Hallo Renate,
vielen Dank für deinen Kommentar und viel Spaß beim rumstöbern ^^

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Ede 19/03/2018 - 13:48

Huhu Ting Ting,
ich hatte letztes richtig Glück und durfte 3 Monate auf Geschäftsreise nach China (Shenzen, Xiamen, Ningbo, Nanjing, Suzhou, Guangzhou, Chengdu & Zhongshan).
Meinen Geburtstag habe ich dann im Marriott in Ningbo gefeiert- ich war von dem Hotel echt begeistert!
Nachts war es außen immer schön blau erleuchtet- aber das wirklich tolle waren die Angestellten dort! Weil ich über zwei Wochen dort war, konnte ich einige neue Bekanntschaften schließen (wir sind immer noch auf Wechat befreundet)!
Zu Wechat habe ich eine Frage- evtl. kannst du mir weiterhelfen: Man kann doch darüber auch bezahlen- allerdings befürchte ich, dass ich dazu ein chinesisches Bankkonto haben müsste (chinesische SIM habe ich) . Ein chinesischer Freund hat versucht mir ein paar RMB mit der „Red Pocket Funktion“ über Wechat zu senden- aber auch das geht wohl vermutlich leider nur mit einem chinesischen Konto.

Schöne Grüße aus dem Süden Deutschlands
Ede

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Ting Ting 19/03/2018 - 14:42

Hallo Ede,
da konntest du ja gut einmal quer durch China reisen ^^
Ich hatte vor kurzen auch das gleiche Problem mit WeChat. Jemand wollte mir ein Hong Bao schenken, ich konnte es jedoch nicht annehmen, weil mein WeChat Konto nicht verifiziert ist. Zum verifizieren benötigt man entweder eine chinesische ID Card oder ein chinesisches Bankkonto. Ohne einer dieser beiden Möglichkeiten geht es soweit ich weiß leider nicht.

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Lena 03/04/2018 - 19:50

Hallo Ting Ting, hallo Ede!
Komisch, vor einem Jahr habe ich in Peking gelebt und ich konnte mein WeChat ganz normal mit der Kreditkarte verifizieren und dann auch Hong Bao bekommen und via WeChat zahlen…
Prüft das doch nochmal!
Viele Grüße,
Lena

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Ting Ting 04/04/2018 - 00:20

Hallo Lena,
vielen Dank für deinen Hinweis. Ich wollte es gerade mal probieren, klappt aber momentan irgendwie nicht bei mir. „Too many users at the current time. Try again later“. Finde ich sehr merkwürdig, weil es gerade mal 6:18 früh morgens in China ist 😀
Ich werde es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal probieren und berichten, ob es geklappt hat ^^

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Ede 21/03/2018 - 07:27

Hey Ting Ting,
ja- ich habe die drei Monate sehr genossen- obwohl es auch recht anstrengend war… (wir setzen VPN für kleine Offices ein- und das wird mehr und mehr geblockt). Dennoch hab ich das Reisen sehr genossen- vor allem die Fahrten in den chinesischen Hochgeschwindigkeitszügen! Hier könnte sich die DB mehr als eine Scheibe abschneiden: Jeder hat einen reservierten Sitzplatz – Die Züge sind absolut pünktlich – Und die Bahnhöfe gleichen eher mehr unseren deutschen Flughäfen… ich war begeistert!
Falls ich nochmal länger in China sein sollte, werde ich definitiv darüber nachdenken ein Konto bei der „Bank of China“ oder „ICBC“ zu eröffnen- das soll angeblich auch für Ausländer recht einfach möglich sein- benötigt wird wohl nur der Reisepass.

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Lena 03/04/2018 - 19:52

Hallo Ede,
nein, das stimmt so nicht ganz. Du benötigst auch einige andere Nachweise, zB (bei mir damals) eine chinesische Adresse, einen Arbeitgeber, der regelmäßig zahlt und noch was, das mir gerade nicht einfällt. Probiere nochmal WeChat (siehe oben) 😉
Viele Grüße,
Lena

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Ting Ting 04/04/2018 - 01:16

Hallo Lena,
das mit der Adresse kann ich mir noch gut vorstellen. Man bekommt einen Nachweis bei der „Polizei“, wenn man sich bei der Einreise dort anmeldet. Ich weiß aber nicht mehr, ob ich meinen damals dort vorzeigen musste, kann aber sein. Einen Arbeitgeber musste ich persönlich bei mir nicht angeben (habe nämlich keinen gehabt).
Ich glaube wirklich, dass ich dort nur mit meinem Reisepass hingegangen bin. (War damals noch nicht verheiratet und hatte auch keinen Arbeitgeber) und evtl. noch mit der Meldebescheinigung. Die benötigten Formulare bekommt man ja allesamt vor Ort bei der Bank. Aber das ganze ist auch bei mir schon zu lange her, so dass ich mich nicht mehr genau erinnern kann ^^“
Wenn WeChat jetzt auch mit der deutschen Kreditkarte funktioniert, wäre es eine gute Alternative.

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Ting Ting 04/04/2018 - 00:40

Hallo Ede,
mit den Hochgeschwindigkeitszügen in China fahre ich auch gerne. Da liegen wirklich Welten zwischen. Ich habe das Gefühl, dass Deutschland bei öffentlichen Verkehrsmitteln richtig locker umgehen. Es wird nie richtig kontrolliert. In China ist es so gut wie unmöglich schwarz zu fahren ^^“ Egal ob mit dem Zug, U Bahn oder mit dem Bus.
Ich habe bei der Bank of China und ICBC noch kein Konto eröffnet, sondern bei der China Merchants Bank (gibt es wahrscheinlich nicht überall in China). Die Bank ist eher klein. Habe mein Bankkonto vor ca. 5 Jahren eröffnet. Soweit ich mich erinnern konnte, war es nicht so kompliziert. Aber was man genau an Dokumenten benötigt weiß ich nicht mehr.
Die Banken ändern so oft ihre Regeln, dass man wirklich kaum nachkommt. Das ärgert mich derzeit wirklich. z.B darf man zur Zeit nur 3 Auslandsüberweisungen pro Monat auf das Konto haben. Wenn mehrmals überwiesen wird, geht das Geld einfach zurück. Und halt noch so ein paar komische Regelungen.

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Horst-D.Winzler 05/07/2018 - 13:01

Hallo Ting Ting, ich war vor einigen Wochen in Shanghai. Die veranstalten dort auch ein wahres Lichterfest. Macht nachts einen phantastischen Eindruck. Aber als Umwelt und CO2 geschädigter Deutscher muß ich solche Stromverschwendung selbstredent kritisieren. 😉

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Ting Ting 05/07/2018 - 16:39

Hallo Horst-Dieter,
schön wieder von dir zu lesen 🙂
Ich hoffe du hattest eine schöne Zeit in China? Warst du privat dort? ^^
Ohja.. Umwelttechnisch gesehen ist das wahrhaftig eine schöne Stromverschwendung.

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Thomas 19/11/2018 - 15:32

Stimmt, seit etwa 2 Jahren werden in allen Städten diese Beleuchtungen angeschraubt.
Dann sieht das triste grau-in-grau Beton gleich besser aus.
Es sei denn, man wohnt in einer Wohnung, wo die Beleuchtung gleich gegenüber ist. Die wird nämlich erst am Morgen wieder abgeschaltet. Da braucht man dann lichtdichte Vorhänge.

Die 32-geschossigen Hochhäuser können mich auch nur selten begeistern.
Oft leben auf jedem Geschoss 10 Familien (10 Wohnungen).
Das bedeutet, dass am Morgen zur „rush hour“ dann bis zu 1.000 Menschen durch die Fahrstühle müssen.
Oft gibt es drei davon, häufig ist einer defekt.
Heißt dann 30-45 Minuten jeden Morgen warten, bis endlich ein Platz im Fahrstuhl frei wird.
Und nach der Arbeit dann dasselbe ….

Ausländer bekamen bis Sommer 2017 sehr einfach ein Bankkonto in China, es war in der Tat nur der Pass notwendig.
Eine Adresse etc. wurde bei der Kontoeröffnung nicht einmal hinterlegt.
Dies ist nun vorbei (seit 01.07.2017), da China fast identische Regeln aus Deutschland übernommen hat.

Es stimmt auch, dass viele Chinesen mit „WeChat“ bezahlen. Jede dieser Transaktionen wird von über Jahre WeChat gespeichert und verkauft. So bekommt man dann 10 verschiedene Werbungen auf sein Mobiltelefon von Fischgeschäften, sobald man einmal damit ein Aquarium bezahlt hat. Außerdem meldet WeChat jede dieser Transaktionen an Regierungsbehörden.

Ähnliche Ideen – Abschaffen von Bargeld – gibt es auch in Europa und in Deutschland (in dem es ein Bankgeheimnis ja nun schon seit Ewigkeiten nicht mehr gibt).

Und ja … es stimmt, die Städte verändern sich tatsächlich im Jahrestakt.

China hat die Büsche, Bäume und Parks wiederentdeckt, die in den Jahren zuvor zwischen all dem Beton verschwunden waren.

Dies wirkt sich in meiner Stadt (Xi’an), in der ich seit 8 Jahren lebe, bereits aus.
45 Grad werden im Sommer nicht mehr erreicht, sondern es sind einige Grad weniger und auch die Luftverschmutzung hat nachgelassen.

Viele Grüße

Thomas

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Ting Ting 19/11/2018 - 22:40

Ja, das negative an der ganzen Beleuchtung ist, dass es niemals ganz dunkel ist, auch wenn man nicht direkt gegenüber von so einem Gebäude wohnt merkt man das. Habe ich hier auf meiner Seite auch bestimmt schon des öfteren bemängelt 😉
Aber wenn man direkt gegenüber wohnt, ist das bestimmt noch ein „tolleres“ Erlebnis.
Ich habe in China nie in einem Hochhaus gewohnt. Unsere alte Wohnung hat nur 7 Etagen gehabt und war ohne Aufzug. Da blieb mir das ganze zum Glück erspart.
Danke für die Info mit dem Bankkonto. Da habe ich mich also doch nicht ganz getäuscht, dass damals der Reisepass allein gereicht hat. Jetzt wird in China auch alles strenger.
Das mit den Werbungen auf dem Mobiltelefon finde ich sowieso schrecklich, auch WeChat unabhängig. Als ich das letzte mal in China war, habe ich mir eine neue Nummer geholt. Bereits am zweiten Tag rief mich ein unbekannter Spam Anrufer an, der mir ne Wohnung verticken wollte. Und das bei einer neuen Nummer! Bei alten Nummern will ich gar nicht erst anfangen.

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