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Nara, die Stadt der Sikahirsche hautnah erleben

by Ting Ting

Die Stadt Nara (奈良市) , die von 710 bis 784 mal die Hauptstadt Japans war, haben wir kurz vor Ende unserer Reise besucht und ist bekannt für seine Tempel und vor allem durch die freilebenden Sikahirsche. Etwa 1200 Hirsche leben hier! Die Stadt ist von Osaka oder Kyoto aus einfach zu erreichen. Wer sich gerade in der Kansai Region befindet und gerne freilebende Tiere betrachtet, für den ist Nara wohl ein sehr gutes Reiseziel. Die Sikahirsche sind sehr zutraulich und haben sogar keine Scheu vor Körperkontakt.

Die Hirsche im Nara Park

Der Nara Park (良公園) ist ein riesiger Park im Zentrum Naras und hier kann man am besten auf die Hirsche antreffen. Das Betreten des Parks ist kostenlos. Die Sikahirsche leben in Nara schon seit jahrhunderten und gelten hier als heilig. Und obwohl die Hirsche wirklich freilebenden Wildtiere sind, leben sie im Einklang mit der Stadt und den Bewohnern. Sie haben sich an die Menschen gewöhnt und lassen sich gerne füttern und manchmal auch streicheln. Aber man sollte nicht vergessen, dass es immer noch Wildtiere sind und sie auch ganz anders werden können. Besonders zur Paarungszeit können die Hirsche gefährlich werden. Aber man sage nicht, es hätte einen keiner gewarnt:
Diese liebliche Hirsche mit den kullerrunden Augen können zu richtige Bestien wenn sie eines wittern: Futter! Im Park gibt es verteilt viele Stände, wo man spezielle Kekse für die Hirsche kaufen kann. Eine kleine Packung mit Keksen kostet 150Yen (1,30€). Bestimmt kein schlechtes Geschäft, wenn man betrachtet, wie viele Toursiten sich da rumtreiben. Wir (wir waren zu 5) haben selbst auch 5 Packungen gekauft. Und diese fünf Packungen Kekse waren allesamt innerhalb von 2 Minuten von den kleinen gierigen Hirschen leer geraubt. In Scharen kommen sie angelaufen, ziehen, stupsen und kauen an einem, bis man ihnen endlich was zu essen gibt. Da hat man gar keine Chancen!
Also merkt euch, wenn ihr im Nara Park Hirsche füttern wollt, achtet darauf, dass nicht zu viele Hirsche auf einmal da sind. Sonst kommt es ganz leicht zu rangeleien. Das war leider unser Fehler gewesen.

Hände hoch!

Sobald man kein Essen mehr hat muss man die Hände in die Höhe strecken um den Tieren zu zeigen, dass die Hände leer sind und man kein Futter mehr hat. Denn dann lassen sie von einem erst ab. Flüchten bringt da nicht viel. Bei mir hat ein Hirsch an meiner Bluse festgebissen, so dass ich nicht fortlaufen konnte. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen, was für eine Panik ich hatte, als mir 7-8 Hirsche hinterher liefen und an meiner Kleidung herum bissen. Der Bekannte von mir rief mir dann von weitem zu, dass ich die Hände hoch heben sollte. Und endlich ließen sie von mir ab. Das hätte man mir ruhig vorher sagen können!

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Wenn ich mir das Video so im Nachhinein anschaue denke ich mir, dass ich die Kekse hätte etwas zerkleinern sollen. Dann hätte ich wahrscheinlich länger etwas davon gehabt. Aber in dem Augenblick hatte ich so panik, dass die mir die Finger abbeissen könnten. Die kommen so schnell auf einem zu, wenn die Futter wittern. Und wenn sich dann noch 3-4 Hirsche um einen kloppen, wirft man die Kekse schon fast automatisch weg. Das ganze hat mir aber trotzdem riesen Spaß gemacht und würde dort auf jeden Fall nochmal hingehen.

Nach Futter betteln

Manche Sikahirsche können sogar nach Futter betteln, bzw. sie verbeugen sich. Dabei heben die Hirsche die Köpfe auf und ab und hoffen auf eine kleine Belohnung. Das sieht wirklich putzig aus. Man sagt, dass die Hirsche sich das einst von den Menschen abgeschaut haben. Wer die japanische Kultur etwas kennt, weiß bestimmt, dass die Japaner sich oft verbeugen. Und das haben die Hirsche sich wohl abgeguckt. Eine Bettelvorstellung habe ich sogar noch aufs Band bekommen. Ab 0:33 im Video könnt ihr euch das mal anschauen.

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13 Kommentare

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dieter 19/08/2016 - 21:28

lach, super artikel.
weiss gerade nicht wen ich puzziger finde, dich oder die in dich soo verliebte sika- hirschkuh. die verteilung deiner kekse war wohl etwas naja, eilig, in grossen stücken, he, he, aber doch elegant. von panik keine spur. könnte mir vorstellen dass dein auftritt noch länger gesprächsthema war. aber ich hätte auch nicht gewusst wie ich mich verhalten soll, beine in die hände nehmen, oder hände hoch ?
lg, dieter 🙂

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Ting Ting 21/08/2016 - 16:56

In mich verliebt? Eher in die Kekse? Nachdem das Futter weg war, war ich denen sowas von egal, lach.
Am Anfang wollte ich die Kekse etwas zerkleinern, aber die Hirsche kamen so schnell angerannt, so schnell konnte ich gar nicht gucken. Die standen nämlich schon neben dem Keksstand und warteten wohl nur darauf anzugreifen 😀
Wenn ich aber irgendwann nochmal die Chance haben sollte dorthin zu reisen, weiss ich, wie ich es angehen muss, hehe^^

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? Kasuga Schrein & Todaiji Tempel in Nara — Ting Ting's Nest 06/10/2016 - 08:16

[…] los. Etwa eine Stunde lang ging die Fahrt, bis wir endlich ankamen. Über den Nara Park und die hungrigen Sikahirsche hatte ich ja schon berichtet gehabt. Wir haben aber auch noch den Kasuga Schrein und den Todaji […]

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Anke 05/06/2018 - 16:26

Oh, da war ich auch schon – eines der Highlights meiner Japanreise. Und das Beste: die nehmen tatsächlich den Zebrastreifen um über die Straße zu kommen und standen beim Eismann in der Schlange mitten unter den Leuten. Die sind einfach großartig!

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Ting Ting 06/06/2018 - 18:50

Ich habe gerade deinen Bericht über den Fushimi Inari Schrein gelesen. Haben ja dann fast die selben Orte abgeklappert ^^

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Denise 05/06/2018 - 17:15

Vor den Hirschen hätte ich Respekt 😀 Von Japan kenne ich noch gar nichts, daher super mal einen Beitrag zu lesen, der nicht über die klassischen Touristenort geht.

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Barbara 05/06/2018 - 20:00

Bisher hat mich Japan ja nicht so arg fasziniert, aber sollte ich doch mal hinfliegen, muss ich diese Hirsche besuchen! Die sind ja putzig 🙂 Ich kenn solche Attacken von Ziegen auf Guadeloupe, die hüpfen über die Zäune auch wenn sie was zu Fressen wittern. Lg Barbara von Reisepsycho

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Melanie Höfer 05/06/2018 - 20:34

Ich war noch nie in Japan aber deinen Beitrag fand ich sehr interessant. Es ist immer schön etwas über andere Länder und Städte zu lesen, in denen man noch nie war oder auch vielleicht gar nicht hinkommt. Das mit der Verbeugung der Sika Kühe ist ja echt niedlich 🙂

Liebe Grüße
Melanie von https://www.lovingcarli.com

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Steffi 05/06/2018 - 20:51

Hey,

das muss man aber auch erst einmal wissen, dass man dann die Hände hochheben soll 🙂 Das ist sicher ein Highlight in Japan!

LG Steffi

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Isa 05/06/2018 - 21:06

Wow, da will ich hin! Bislang stand Japan nicht auf meiner Bucketlist, allerdings habe ich in letzter Zeit immer wieder tolles von Japan gelesen, wie jetzt auch deinen Artikel. Danke für die schönen Eindrücke und tollen Bilder!

Liebe Grüße
Isa von lustloszugehen

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Jennifer 07/06/2018 - 06:51

Ich habe bisher noch nie von Nara gehört, aber dein Beitrag hat mich wirklich total neugierig gemacht. Danke! 🙂

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Ralf 05/07/2018 - 21:58

Sehr schön geschriebener Artikel. Als ich vor 4 Jahren in Japan für 3 Monate war, bin ich auch für kurze Zeit in Nara gewesen. Absolut beeindruckend und schön. Mit all den Kulturellen Stätten, Big Buddha usw ein absolutes Muss für eine Japan-Reise. Und die niedlichen zutraulichen Hirsche, die auch in die Geschäfte reinlaufen, sind natürlich der Hammer. Schon alleine wegen Nara werde ich sicher ein weiteres Mal nach Japan reisen. Dir noch viele tolle Reise-Erlebnisse

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Ting Ting 23/07/2018 - 21:07

Hallo Ralf,
vielen Dank für deinen Kommentar ^^
Ich mag generell Japan sehr. Aber Nara war schon wirklich sehr besonders mit den niedlichen Hirschen ?

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