Home Original chinesische RezepteSchweinefleisch Rezepte ♨ Doppelt gegartes Schweinefleisch – Hui Guo Rou

♨ Doppelt gegartes Schweinefleisch – Hui Guo Rou

by Ting Ting

Hui Guo Rou ist ein sehr traditionelles Gericht in China. Je nach Gebiet können die Zutaten etwas variieren. Wörtlich übersetzt heißt dieses Gericht “回” = zurück, “锅”=Topf, “肉“ = Fleisch und kommt von der Zubereitung des Gerichtes. Das Fleisch soll also zweimal in der Pfanne landen. Zuerst wird das Fleisch im Wasser gekocht, bis es annähernd gar ist. Danach wird das Fleisch mit verschiedenen Gewürzen und Nebenzutaten kurz unter Rühren gebraten.

Alle Zutaten auf einem Blick

400g Schweinebauch 1Prise Zucker 1Schuß Helle Sojasauce*
1El Pixian Bohnenpaste 1Schuß Kochwein* 2-3 Knoblauchzehen
250g Das grüne vom Knoblauch
(Suànmiáo –  蒜苗)
Etw. Getrocknete Chili* 7-8 Szechuanpfefferkörner*
1Stck. Ingwer (Daumengroß) Etw. Frühlingszwiebeln
Kochwein* Helle Sojasauce* Getrocknete Chili* Szechuan Pfeffer* Jasminreis*

Es gibt viele verschiedene Varianten das zweimal gegarte Schweinefleisch zuzubereiten. Die meisten der Unterschiede liegen an den Nebenzutaten. Der Klassiker ist jedoch Hui Guo Rou mit Suànmiáo (蒜苗), welches das grüne vom Knoblauch ist. Andere Zutaten wie Karotten, Paprika oder Kartoffeln passen aber auch gut.

Huiguo Rou – Die Zubereitung

Den Schweinebauch in einem großen Topf mit ausreichend kaltem Wasser geben. Dazu das weiße Ende der Frühlingszwiebel, Szechuanpfeffer und den Reiswein geben und aufkochen lassen.
Das ganze dann so lange köcheln, bis das Fleisch zu 80% gar ist. Danach das Fleisch heraus nehmen und auf natürliche Weise abkühlen lassen.
 Das Fleisch in etwa 3mm dünne Scheiben schneiden. Den Ingwer und Knoblauch ebenfalls in Scheiben schneiden. Und die Frühlingszwiebeln im Schrägschnitt klein schneiden.
Den weißen Teil vom Suànmiáo mit dem flachen Messer aufschlagen. Danach den Stengel schräg in etwa 2-3cm lange Stücke schneiden.
Einige Tropfen Öl im Wok erhitzen und das Fleisch für etwa 1-2 Minuten anbraten, bis das Fett vom Fleisch austritt und leicht bräunlich wird.

(Wenn das Fleisch einen großen Fettanteil besitzt, könnt ihr es etwas länger braten, um das Fett zu reduzieren. Wenn das Fleisch eher mager ist, solltet ihr es nicht zu lange braten, da es sonst „austrocknet“).

Das Fleisch heraus nehmen. Dann die Chilischoten, Szechuanpfeffer, Ingwer, Knoblauch und Frühlingszwiebeln anbraten, bis das Aroma austritt.
Die Pixian Bohnenpaste hinzu geben und eine halbe Minute braten. Dann das Fleisch wieder hinzu geben und alles gut mischen.
Zuletzt Suànmiáo hinzu geben. Mit Sojasauce, Zucker und Kochwein würzen. Kurz rühren und dann servieren.

Wusstest du, …

dass man Suànmiáo für dieses Gericht ganz einfach selbst anbauen kann? Wenn eure Knoblauchzehen beginnen zu sprießen, könnt ihr die Knoblauchzehen einfach in eine Schüssel mit Wasser stellen.  Stellt die Schüssel dann auf eine gut beleuchtete Fensterbank. Das grüne vom Knoblauch ist milder im Geschmack als die Knolle.

Etwas über die chinesische Küche

In China landet niemals nur ein Gericht auf dem Tisch, es sei denn es handelt sich um Nudelgerichte oder bestimmte Teiggerichte (z.B. Jiaozi – chinesische Maultaschen). Meistens besteht der Esstisch aus einer Kombination aus verschiedenen Gemüse und Fleischgerichten. Als Beilage gibt es meistens Reis oder auch Mantou.

Hui Guo Rou - Rezept zum Ausdrucken

Für: 2 Personen Vorbereitungszeit: Kochzeit:
Bewertung 4.5/5
( 20 abgestimmt )

ZUTATEN

  • 400g Schweinebauch
  • 1Prise Zucker
  • 1Schuß Helle Sojasauc
  • 1El Pixian Bohnenpaste
  • 1Schuß Kochwein
  • 2-3 Knoblauchzehen
  • 250g Das grüne vom Knoblauch
  • Etw. Getrocknete Chili
  • 7-8 Szechuanpfefferkörner
  • 1Stck. Ingwer (Daumengroß)
  • Etw. Frühlingszwiebeln

ZUBEREITUNG

  1. Schweinebauch, das Ende der weißen Frühlingszwiebeln, Szechuanpfeffer und Reiswein in einem großen Topf mit ausreichend kaltem Wasser geben. 
  2. Aufkochen lassen, bis das Fleisch 80% gar ist. Danach das Fleisch heraus nehmen und abkühlen lassen.
  3. Fleisch in 3mm dünne Scheiben schneiden. Ingwer und Knoblauch ebenfalls in Scheiben schneiden. Die Frühlingszwiebeln im Schrägschnitt klein schneiden.
  4. Den weißen Teil vom Suànmiáo mit dem flachen Messer aufschlagen. Den Stengel schräg in etwa 2-3cm lange Stücke schneiden.
  5. Einige Tropfen Öl im Wok erhitzen und das Fleisch für etwa 1-2 Minuten anbraten, bis das Fett vom Fleisch austritt und leicht bräunlich wird.
  6. Das Fleisch heraus nehmen. Dann die Chilischoten, Szechuanpfeffer, Ingwer, Knoblauch und Frühlingszwiebeln anbraten, bis das Aroma austritt.
  7. Die Pixian Bohnenpaste hinzu geben und eine halbe Minute braten. Dann das Fleisch wieder hinzu geben und alles gut mischen.
  8. Zuletzt die Suànmiáo hinzu geben. Mit Sojasauce, Zucker und Kochwein würzen. Kurz rühren und dann servieren.
 

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Ich wünsche euch nun viel Spaß beim Kochen ^‿^

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12 Kommentare

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Norbert 20/05/2016 - 13:09

Hallo Ting Ting,
vielen Dank für das „Hui Guo Rou“ Rezept. Mir läuft schon das Wasser im Mund zusammen.
Ich freue mich auf das Nachkochen.
Gruß
Norbert

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Ting Ting 25/05/2016 - 08:32

Hallo Norbert,
hoffe, dass das Rezept dir schmecken wird 🙂

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dieter 22/05/2016 - 20:31

hallo ting ting,
mir fällt auf, wenn mit der „Pixian Bohnenpaste“ gekocht wird verwendet man anscheinend lieber zucker als salz. wie auch bei ameisen auf dem baum. ist die pixian schon so salzig, oder passt sie besser zu süssem ? ich habe sie ja schon zuhause. muss mich nur mal ranwagen. ja, ja, ich weiss das schärfe geschmacksache ist, aber wie viele getrocknete chilli würdest du für 2 personen verwenden ? weisst ja, deutsche langnase ……. dieses Hui Guo Rou sieht toll aus, werde ich in kürze nachkochen. ach ja, beim knoblauch, kartoffel,zwiebel spricht man vom austreiben. also wüede ich sie ohne garantie „knoblauchtriebe“ nennen.
lg, dieter

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Ting Ting 25/05/2016 - 08:27

Hallo Dieter,
mh, ja, die Pixian Bohnenpaste ist selbst schon salzig im Geschmack. Sie besteht aus fermentierten Ackerbohnen, Mehl, Salz, Öl und verschiedenen Gewürzen.
Probiers dann mal mit 1-2 Chili Schoten. Die getrockneten Chilischoten sind ja schon wahnsinnig scharf, wenn das die richtigen sind.
Wenn du es gar nicht scharf magst, kannst du sie natürlich auch ganz weglassen^^ Oder schneid die Chilischoten nicht auf, dann kommt die Schärfe aus den Kernen nicht so raus.

Danke für den Begriff! Werd das mal im Text ändern. „Das grüne vom Knoblauch“ hatte ich von der Übersetzung von leo.org. Deines klingt aber auf jeden Fall besser 😀

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dieter 17/06/2016 - 16:24

wow, lecker, lecker, lecker.
das war so gut dass es um die reste in der pfanne schon leichte grabenkämfe gab. ha, ha, kennst du bärlauch ? der dürfte die gleiche wirkung haben wie die „knoblauchjungtriebe“ 😉
http://www.heilkraeuter.de/lexikon/baerlauc.htm
vielleicht in china eine marktlücke. he, he
also, die pixian, die kann was und jetzt verstehe ich auch warum die gerichte nicht gesalzen werden. holla die waldfee. danke für deine wertvollen tipps, kann immer etwas dazulernen.
lg, dieter

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Ting Ting 22/06/2016 - 06:25

Hehe, das freut mich zu lesen^^
Bärlauch kenne ich vom Namen her. Habe ich aber glaub ich noch nie probiert O.O In China habe ich das auch noch nie gesehen, obwohl es hier allerlei komisches Gemüse gibt 😀

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Janette 19/06/2016 - 23:26

Liebe Ting Ting,
Hatte dieses Gericht heute gemacht und es war KÖSTLICH!!! Es war soo gut und wir sind wirklich anspruchsvoll, wenn es um Essen geht!!
Werde bald ein anderes Rezept von Dir probieren. Wenn Du ein österreichisches Rezept wissen willst: Du hast meine Email Adresse! 🙂
Übrigens: auch ohne Knoblauchtriebe schmeckt es fantastisch!!! Fleisch hatte ich so 5 min angebraten, mögen Fett nicht so. 🙂
Danke für das Rezept

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Ting Ting 22/06/2016 - 06:31

Hallo Janette,
vielen Dank für dein Feedback. Und auch vielen Dank für dein Angebot! 😀
Ja, stimmt. Man kann das Gemüse natürlich auch ganz weglassen :mrgreen:

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Clara 09/09/2017 - 11:53

Du schreibst echt tolle Rezepte und auch die Fotos sehen sehr appetitlich aus!! Hast du schonmal Sriracha Sauce probiert? Damit verfeinere ich viele asiatische Rezepte zu Hause:-)

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Ting Ting 12/09/2017 - 10:34

Hallo Clara,
vielen Dank 🙂
Ja, ich kenne die Sauce aus deutschen Asia Märkten. In China gibt es andere scharfe Saucen. Die Sriracha Sauce habe ich auch schon mal probiert. Ist aber leider schon etwas länger her.

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Anton 05/07/2018 - 19:24

Hallo Ting Ting.
Ein wunderbares Rezept, nur:
Knoblauchtriebe ist richtig aber auch nicht ganz. Suan miao, so wie du das auch vorher übersetzt hast, ist das Grüne vom Knoblauch. Sowie das Grüne von Zwiebeln die Frühlingszwiebel(grün) ist.
Die Triebe ist eigentlich:
wenn etwas anfängt zu treiben, so wie z.b. bei den Sojasprossen die Sprossen die aus der Sojabohne treiben. Macht der Knoblauch genauso, das ist aber nicht ganz suan miao.
Suan miao ist tatsächlich das Grüne vom Knoblauch. Die mit dem eigenen Garten kennen das eigentlich, wenn sie Knoblauch anpflanzen und der schön ausgewachsen ist, bis die Knollen geerntet werden können.
Leider schmeißen das die meisten weg, weil im Salat es nicht gegessen werden kann. Es ist einfach zu faserig. Aber bei der Zubereitung des zweimal gegarten Schweinebauchs werden sie mitgekocht und werden dadurch ein bisschen zarter.
Das grüne vom Knoblauch bekommt man im freien Handel eigentlich nirgendswo. ich habe schon die Stadtmärkte und bei Bauern nachgefragt, habe Bestellungen aufgegeben, sogar Gewalt angedroht… Aber nichts zu machen.
Nur der Eigenanbau bleibt da übrig. Es lohnt sich aber.
In dem Fall lässt man eigentlich das grüne von der Frühlingszwiebel weg und verwendet das grüne vom Knoblauch massig.
Mit den Trieben funktioniert das genauso lecker. nur muss man da ziemlich viele Knoblauchzehen treiben lassen und das ist dann eine kleine Verschwendung 🙂
Suan miao hui guo rou ist sehr sehr sehr lecker. Die Varianten mit Paprika, Kartoffeln oder sauer eingelegtem Gemüse (pao cai) haben mir persönlich nicht so gemundet, weil auch zu mächtig und zu füllend – aber auch sehr sehr lecker.
Ein Tip noch:
Nachdem der Schweinebauch zum zweiten Mal in den Wok kommt, darauf achten, dass die Hitze nicht zu hoch ist. Sonst kann es passieren, dass an der Haut kleine Gasbläschen entstehen, die dann platzen und fett rumspritzen oder rausfliegen. Lieber etwas weniger Hitze und dafür bisschen länger. Ein Deckelchen hilft auch dabei den Schweinebauch nicht zu sehr auszutrocknen. Aber spätestens nach dem das Grün reinkommt wieder Vollgas und Deckel weg und pfannrührend nach deinem Vorgehen zubereiten.
Sehr sehr lecker.
Vielleicht kannst Du die hui guo Kategorie auch um die Variante „hui guo yu“ (回锅鱼)ergänzen 🙂
Grüße aus Süddeutschland.

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Ting Ting 05/07/2018 - 21:00

Hallo Anton,
vielen Dank für dein Kommentar und die Begriffserklärung. Manchmal ist die richtige Übersetzung doch richtig schwer. Ich werde den Begriff dann wieder auf „das grüne vom Knoblauch“ zurück ändern, hehe.
Generell finde ich, dass es in Deutschland leider viel zu wenig Gemüsesorten gibt, im Vergleich zu China. Manchmal weiß ich gar nicht, was ich kochen soll, weil es immer nur das gleiche gibt :-/
Ich mag die Version mit Suan Miao auch am liebsten, da es einfach der Klassiker ist. Alles andere sind ja kleine Abwandlungen.
Danke auch für den Tipp 🙂 Fischrezepte habe ich bis jetzt noch keine eingestellt. Aber das wollte ich immer schon ändern. Vielleicht beginne ich mit 回锅鱼 ^^ Ich bin aber überrascht, dass dieses Gericht in Deutschland bekannt ist. Hast du sie in China probiert?

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